Werkzeug-Gespräche 2013: Checkpoint Sandleiten

Der Fokus der „Werkzeug-Gespräche“ 2013 liegt auf dem neuen Arbeitsfeld von Soho in Ottakring, dem Gebiet „Sandleiten“ im Nordwesten Ottakrings. Die Themen der insgesamt 5 Abende sind eine Reflektion über dramatische Ereignisse in der Geschichte Sandleitens, über das vergangene und gegenwärtige soziale Leben, über Baukultur und mögliche Entwicklungspotentiale.
In allen „Werkzeug-Gesprächen“ wird das Wissen von „ExpertInnen“ aus Geschichtswissenschaft, Soziologie, Wohnbau, Architektur und Kunst mit jenem von BewohnerInnen des Gebiets als „ExpertInnen der Praxis“ zusammengeführt.
Die „Werkzeug-Gespräche“ sind eine lustvolle Auseinandersetzung mit Gegenwart und Geschichte, eine Einladung zum Zuhören, Mitreden, Mitdiskutieren, Nach- und Vordenken. Livemusik inklusive.
Alle Veranstaltungen sind kostenlos und für alle Interessierten offen zugänglich.
Im Vorfeld der Gespräche werden kurze Führungen durch Sandleiten angeboten, insbesondere auch für Kulturschaffende, die bis 30. September ein Workshop-Konzept für das Festival Soho in Ottakring 2014 einreichen wollen.

Termine, Gäste und Themen der Werkzeug-Gespräche:
Werkzeug-Gespräch 1: Kino, Buch – und Biergarten?
Termin: Donnerstag, 05. Sept. 2013
18:00 Uhr: Treffpunkt Matteottiplatz: Führung durch Sandleiten
19:00 Uhr: Ehem. Elektropathologischen Museum, Gomperzgasse 1–3
Input: Werner Michael Schwarz, Historiker, Wien Museum
Kommentar: Sonja Kothe, Bewohnerin, Bezirksrätin
Musik: Maren Rahman                          Azrael Pantomime
„It’s not a house, it’s a home“ sang Bob Dylan in seiner Ballade von Frankie Lee und Judas Priest. Weil auch die Schöpfer des Roten Wien um diese Unterschiede Bescheid wussten, sorgten sie für ein umfassendes kulturelles Leben, das sich sehr stark von den heutigen „Schlafstädten“ unterschied. Wie sieht es mit einem solchen Mix aus Wohnen, Arbeit und Kulturangeboten heute aus?

Werkzeug-Gespräch 2: Granatfeuer auf Wohnvisionen
Termin: Donnerstag, 12. September 2013
18:00 Uhr: Treffpunkt Matteottiplatz: Führung durch Sandleiten
19:00 Uhr: Ehem. Elektropathologischen Museum, Gomperzgasse 1–3
Input: Wolfgang Maderthaner, Historiker, Österreichisches Staatsarchiv
Kommentar: Robert Hobl, Bewohner
Musik: Stephen Mathewson
Auf den frisch gebauten Gemeindebau hagelte es 1934 Granatenfeuer aus dem benachbarten Kongresspark. Die ideologischen Auseinandersetzungen der 1. Republik erreichten ihren Kulminationspunkt. Das Wissen über diese dramatischen Ereignisse hilft auch beim Verständnis der heutigen politischen Situation.

Werkzeug-Gespräch 3: Vom Superblock zur Stadt in der Stadt
Termin: Donnerstag, 19. September 2013
18:00 Uhr: Treffpunkt Matteottiplatz: Führung durch Sandleiten
19:00 Uhr: Ehem. Elektropathologischen Museum, Gomperzgasse 1–3
Input: Kurt Smetana, Architekt, Gebietsbetreuung Ottakring
Kommentar: Dagmar Casagrande, Bewohnerin, Kulturverein Sandleiten
Musik: Ramona Kasheer
Dem Thema „gebaute Ideologie“ wird anhand des Beispiels Sandleitenhof – als Vision von Stadt nach den künstlerischen Grundsätzen von Camillo Sitte – eine facettenreiche architektonisch orientierte Betrachtungsweise des „Roten Wien“ gewidmet.

Werkzeug-Gespräch 4: Zwischen Freiraum und Verboten
Termin: Donnerstag, 26. September 2013
18:00 Uhr: Treffpunkt Matteottiplatz: Führung mit dem Architekten Kurt Smetana durch Sandleiten
19:00 Uhr: Ehem. Elektropathologischen Museum, Gomperzgasse 1–3
Input: Bettina Schwarzmayr, Soziologin
Kommentar: Anton Hendrich, Bewohner, Mieterbeirat
Musik: triomobü quartett
Das soziale Leben in Gemeindebauten ist oft Gegenstand halblustiger Fernsehserien oder „Reportagen“. Bettina Schwarzmayr forschte ausführlich zum Thema und hat mehr zu bieten als Klischees.

Werkzeug-Gespräch 5: Zugehörigkeiten und gebaute Ideologie
Termin: Donnerstag, 10. Oktober 2013
18:00 Uhr: Treffpunkt Matteottiplatz: Es führt der Architekt Kurt Smetana durch Sandleiten
19:00 Uhr: Ehem. Elektropathologischen Museum, Gomperzgasse 1–3
Input: Florian Bettel, Kulturwissenschafter, Kurator, Universität Salzburg
Kommentar: Bojan Matusic, Bewohner
Musik: Franz Joseph Machatschek
Ein Gemeindebau der 20er und 30er Jahre ist nie nur ein Gebäude oder eine Unterkunft. Es handelt sich vielmehr um gebaute Ideologie in Reinform. Die Auswirkungen auf BewohnerInnen haben sich im Lauf der Zeit naturgemäß verändert. Welche „Zugehörigkeiten“  finden sich heute?
In Kooperation mit urbanize! Internationales Festival für urbane Erkundungen Wien

Orte: Sandleitenhof >> Matteottiplatz und
ehem. Elektropathologischen Museum, Gomperzgasse 1–3
Erreichbarkeit: Straßenbahn Linie 10 oder 44 bis Liebknechtgasse, 1160 Wien | U3 Ottakring + Linie 10 Richtung Dornbach. 3 Min. Fußweg.
Konzept: Ula Schneider, Wolfgang Schneider, Beatrix Zobl

Ein Projekt von Soho in Ottakring mit Unterstützung von:

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